Lukas Rüttgers
MSc ETH Informatik (i.A.)
Mit anschaulichen Visualisierungen am Whiteboard und auf die Interessen des Gegenübers zugeschnittenen Geschichten verewigt Lukas selbst komplexe mathematische Konzepte im Gedächtnis seiner Schüler/innen.
Unterrichtet in den Fächern
Lehr- und Arbeitserfahrungen
Ausbildung
Interview
mit Lukas Rüttgers
Was fasziniert dich besonders an der Mathematik?
Die Mathematik ist eine weltweit anerkannte Sprache mit zehntausendjähriger Geschichte, um Wissen über Objekte und Werte auszudrücken. Sie hat sich als ein Werkzeug erwiesen, mit der wir die komplexen, chaotischen Systeme in unserer Realität auf messerscharfe Zusammenhänge zurückführen können und ihr Verhalten so über diese blossen Beobachtungen hinaus vorhersagen können.
Wie gestaltest du deine Freizeit?
Meinen Tag starte ich gerne an der frischen Luft, um den Körper zum Tagesbeginn mit der kühlen Temperatur, den ersten Sonnenstrahlen und etwas Bewegung anzukurbeln. Abgesehen davon koche ich mein Essen am liebsten selbst, noch lieber mit Freunden. Die Themen Ernährung, Fitness, Gesundheit und ressourcenschonendes Zusammenleben beschäftigen mich besonders. Ich treibe mich gerne dazu an, meine Freizeit draussen unter Gesellschaft und nicht isoliert in den eigenen vier Wänden zu erleben.
Was zeichnet in deinen Augen eine gute Lehrperson aus?
Vor allem in abstrakten Fächern wie der Mathematik ist es zu aller erst wichtig, die gleiche Sprache zu sprechen. Damit meine ich, dass eine gute Lehrkraft darauf achten muss, in welchen Begriffen der/die Gegenüber denkt und sich gemeinsam einen Wortschatz erarbeiten muss. Dein Lehrerfolg misst sich nicht daran, was deinen Mund verlässt, sondern wie es im Kopf deines Gegenübers ankommt. Eine Lektion ohne Interaktion ist daher nicht sehr erfolgsversprechend. Damit sich der behandelte Stoff im Langzeitgedächtnis der Lernperson verewigen kann, muss eine Unterrichtsstunde die kognitiven Kapazitäten der Lernperson angemessen beanspruchen. Eine gute Unterrichtsstunde gibt den Lernenden also genug Raum, um selbst nachzudenken, zu hinterfragen und zu kreieren.
Welche didaktischen Techniken findest du besonders wirksam?
Storytelling ist eine meiner Lieblingsmethoden, um Wissen in das Langzeitgedächtnis der Schüler/in zu überführen. Eine gute Lehrgeschichte greift hierbei auf bereits tief verankerte Erfahrungen der Lernenden zurück. So assoziiert sie das neue Wissen mit Knotenpunkten im bereits bestehenden neuronalen Netz der Schüler/in. Auf diese Weise dient die Geschichte als Stütze, um das Wissen leichter reproduzieren zu können. Und diese wiederholte Reproduktion des Wissens ist letztendlich der Schlüssel zum Tor des Langzeitgedächtnisses.
Worauf kommt es deiner Meinung nach beim Lernen für dein wichtigstes Unterrichtsfach an?
Bei einem abstrakten Fach wie der Mathematik sind Beispiele unerlässlich, wo wiederum Storytelling aushelfen kann. Meiner Meinung nach sollte man zudem nie den Reiz daran verlieren, Dinge kaputt zu machen. Damit meine ich, dass man als Lernender die mathematischen Aussagen der Lehrkraft durchaus hinterfragen und herausfordern sollte. Wenn dich Fragen wie "Was ist überhaupt unser Ziel?", "Unter welchen Annahmen gilt das Ganze?" und "Wie könnte man es anders machen?" regelmässig begleiten, dann wirst du solche mathematischen Aussagen selbst aufbauen und sie so Stück für Stück auch besser nachvollziehen können.